Tage Alter Musik – Almanach 2024

masz Ritter ein weiterer junger Interpret die Aufmerksamkeit. Der 1995 geborene Pianist gewann 2018 den ersten Internationalen Chopin-Wettbewerb für historische Tasteninstrumente. In der Regensburger Dreieinigkeitskirche begeisterte er als Solist amHammerflügel. Zwischen ihm und dem Orchester entspann sich ein anregender Dialog auf Augenhöhe. Erstaunlich, wie präsent das Soloinstrument zur Geltung kam, wie ausgewogen das gesamte Klangbild war: ein Plädoyer für die historische Aufführungspraxis auch bei Beethoven! Mit zwei Serenaden von Alessandro Scarlatti, eingerahmt von Georg Friedrich Händels Triosonate G-Dur op.5/4 ging der Pfingstsonntag zu Ende. Die italienische Sopranistin Francesca Aspromonte interpretierte „All’hor che stanco il sole“ und „Notte, ch’in carro d’ombre“ als Opern en miniature mit durchaus schönem, dunkel timbriertem Sopran, aber mit stilistisch nicht immer passender Bühnenroutine. Das Ensemble Arsenale Sonoro fügte sich mit einem durchweg satten, kräftigen Geigenton ein (Boris Begelman, Rossella Croce), selbst die einfach besaitete Laute (Giangiacomo Pinardi) kam mit ungewohnter Präsenz daher. Dem zarten Bild von der „geliebten Nacht“ („Cara Notte“) hätte ein feinerer Pinselstrich insgesamt besser zu Gesicht gestanden. Wie es auch anders geht, zeigte am folgenden Morgen und am selben Ort das Ensemble Quicksilver. Robert Mealy und Julie Andrijski (Violine), Dominic Teresi (Dulzian), David Morris (Viola da Gamba), Charles Weaver (Theorbe), Maximilian Brisson (Posaune) und Avi Stein (Cembalo und Orgel) spielten mit sicherem stilistischen Gespür Instrumentalmusik des 17. Jahrhunderts. In unterschiedlichen Besetzungen brachten sie die feinen Nuancen der Werke Johann Heinrich Schmelzers, Giovanni Legrenzis, Dario Castellos, Dietrich Buxtehudes u.a. zumKlingen. Frühbarocke Kleinodien in bester Manier! AmMontagnachmittag stellten Perrine Devillers (Sopran) und Ariel Abramovich (Vihuela) in der ehemaligen Dompfarrkirche St. Ulrich den spanischen Renaissancekomponisten Estevan Daça vor, der 1576 in Valladolid ein Buch mit Musik für die Vihuela, das iberische Pendant der Laute, veröffentlicht hatte. Das Duo nahm sich der feinen, intimen Musik aus „El Parnasso“ mit der gebotenen Sensibilität an. Von Daça arrangierte spanische Romanzen und Villancicos wechselten mit französischen Chansons ab. Dazwischen brillierte Abramovich auf seinem Instrument mit Fantasien, die originär aus Daças Feder stammen dürften. Zum Finale der Tage Alter Musik 2024 gab es noch einmal ein Highlight in großer Besetzung: Händels dreiaktiges Oratorium Tage Alter Musik Regensburg 2024 29 Die Kölner Akademie mit Tomasz Ritter (Klavier) und Michael Alexander Willens (Leitung) Quicksilver im Reichsaal STIMMEN ZUM FESTIVAL TAGE ALTER MUSIK 2024 Thank you for the fantastic event and hospitality last weekend: it was fabulous! Andrew Kirkman Leiter The Binchois Consort

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