Tage Alter Musik Regensburg 2024 16 Beitrag über die Domspatzen von Gudrun Petruschka: (Andreas Haberl:) Wir haben immer diese zwei Konzerte. Für uns Domspatzen ist das völlig egal, wir geben auch in einer Dorfkirche unser Bestes. Ich freu mich immer sehr drauf, auch auf die Radioübertragung, natürlich ist das schon ein Highlight im Jahr. Ich denke, dass die Konzerte an beiden Abenden schön werden. (Anton Löhr:) Ich glaube schon, dass meine Eltern kommen. Aber es macht keinen großen Unterschied, weil es ja das gleiche Konzert ist. (Johann Massalme:) Ich weiß gar nicht genau, zu welchem Konzert meine Eltern kommen, aber sie werden sicherlich zu einem kommen. Auch für mich macht das keinen Unterschied, weil Publikum ist Publikum, wir haben sie alle gleich gerne, auch wenn dann unsere Eltern mit dabei sind. Wir freuen uns immer – wir singen für jeden. Das macht für uns keinen richtigen Unterschied. Andreas, Anton und Johann: drei Domspatzen, die im Eröffnungskonzert der Tage Alter Musik und auch schon am Abend davor dasselbe Konzertprogramm gesungen haben – und ja, ein paar bekannte Gesichter im Publikum entdeckt haben dürften. Das Konzert findet in der Dreieinigkeitskirche statt, einer barocken evangelisch-lutherischen Kirche mitten in der Altstadt. Der passende Raum, um barocke Kirchenmusik aufzuführen. Neben Werken von Antonio Vivaldi steht auch Musik von Jas Dismas Zelenka auf dem Programm, einem böhmischen Komponisten. (Thassilo Brandau:) Das ist für mich komplett Neuland, und ich freue mich dennoch, Zelenka jetzt zusammen mit dem Orchester zu singen, zu proben und dass wir alle Spaß haben, darauf freu ich mich sehr. Wie Thassilo ging es auch seinen Sängerkollegen: Ja, den Namen Jan Dismas Zelenka haben die Domspatzen schon mal gehört, die Musik aber war ihnen noch unbekannt. Das Orchester, das gemeinsam mit ihnen das Magnificat von Zelenka aufgeführt hat, ist das Originalklang-Ensemble Musica Florea Prag. (Marek Štryncl:) Es gibt hier während der vergangenen 30 Jahre eine Art Zelenka-Renaissance. Klar, denn er ist unser Komponist, er hat in Prag gelebt. Auch als er dann in Dresden lebte, war er immer in engem Kontakt mit Prag, er hat viele Stücke für Prag komponiert. Und dann schwärmt Marek Štryncl, Cellist und Leiter von Musica Florea Prag, noch von der Experimentierfreude von Jan Dismas Zelenka: (Marek Štryncl:) Zelenka war natürlich von italienischer und französischer Musik beeinflusst, aber es fällt immer mehr auf, dass er sich auch von spanischer Musik inspirieren ließ. Spanien war ein bisschen wie Tschechien, das war ein Schmelztiegel für unterschiedliche Kulturen: da gab es Einflüsse aus England, aus arabischen Ländern, aus Frankreich, aus der Türkei. Und in Zelenkas Musik finden sich eben auch diese speziellen Rhythmen. Musik vom Eröffnungskonzert (Zelenka Magnificat) DeTlef KReNge: Die Eröffnung des Eröffnungskonzerts gewissermaßen, am vergangenen Freitagabend hier bei den Tagen Alter Musik in Regensburg. Traditionell singen hier die Regensburger Domspatzen, eben beim Magnificat in C-Dur von Jan Dismas Zelenka, begleitet vom Orchester Musica Florea Prag, Solistin war Carine Tinney. Meine Komoderatorin Ilona Hannig ist jetzt bei mir im Studio angekommen – Ilona, du bist ja eine langjährige Festivalbesucherin, was macht denn die Tage Alter Musik für dich so besonders? IloNA HANNINg: Da gibt’s vieles… Die Atmosphäre ist hier sehr entspannt-familiär und gleichzeitig ist das künstlerische Niveau hoch. Selten, dass mich mal ein Konzert komplett enttäuscht hat. Dann taucht man hier an einem Tag in ganz verschiedene Epochen ein bei den Konzerten, und was ich persönlich sehr schön finde immer, sind die Die Regensburger Domspatzen, Musica Florea Prag, Carine Tinney (Sopran), Christian Heiß (Leitung) beim Eröffnungskonzert in der Dreieinigkeitskirche
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